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Bundesverband Musikindustrie
FOKUSTHEMA: URHEBERRECHTSRICHTLINIE
Musikindustrie fordert Bundesjustizministerium auf, deutschen Sonderweg zu verlassen
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Das Urheberrecht ermöglicht die Selbstbestimmtheit von Künstlern und Künstlerinnen sowie die Berufe all der Menschen und Unternehmen, mit denen sie partnerschaftlich zusammenarbeiten.
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Florian Drücke zum Referentenentwurf des BMJV
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„Die Rechtsposition der Kreativwirtschaft wird gegenüber globalen Plattformen weiter geschwächt und etablierten Wertschöpfungsmodellen die Grundlage entzogen.“
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Houareau: „Der Musikindustrie geht es nicht darum, Inhalte zu blockieren. Es geht um Monetarisierung“
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MUSIKWIRTSCHAFT
Finanzielle Hilfe mit einem Gesamtvolumen von fünf Millionen Euro im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR ab 15. Dezember
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Inzwischen haben sich mehr als 650 Musiker*innen und Bands in ihrem Appell „Spielt das Urheberrecht nicht gegen uns aus!“ an die politischen Entscheidungsträger*innen gewandt.
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In dieser Funktion verantwortet er seit dem 1. August 2020 neben seiner bisherigen Tätigkeit nun auch verstärkt wettbewerbs- und steuerrechtliche Themen.
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Das Forum Musikwirtschaft begrüßt die angekündigte außerordentliche Wirtschaftshilfe zur Entschädigung finanzieller Ausfälle aufgrund von Unternehmensschließungen zur Bekämpfung der SARS-Cov2-Pandemie. Bei dem durchaus beachtlichen Entschädigungsbeschluss fallen jedoch zahlreiche Unternehmen der Musikwirtschaft sowie Künstler*innen und…

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MARKTDATEN
Im September 2020 in Hamburg vorgestellt - jetzt beim BVMI online
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Musik sichert zwei Millionen Arbeitsplätze und trägt jährlich 81,9 Milliarden Euro zur Wirtschaft der EU und des Vereinigten Königreichs bei
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RECAP
Superstart mit den ersten vier Online-Sessions - Fortsetzung folgt in 2021!
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Florian Drücke als Vorstandsvorsitzender wiedergewählt
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Konrad von Löhneysen als Sprecher im Vorstand bestätigt, neuer Stellvertreter ist Matthias Lutzweiler
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VORHANG AUF FÜR DIE MUSIK


www.fuerdiemusik.com
Zusammen mit den Künstler*innen sind hinter den Kulissen viele andere Menschen daran beteiligt, dass Musik hör- und sichtbar ist. Wir öffnen auf dieser Seite den Vorhang. Für die ganze Musik!

ZAHL DES MONATS

Musik bildet eine wichtige impulsgebende Grundlage für die wirtschaftliche Aktivität vieler weiterer Bereiche wie Tourismus oder die audiovisuelle Medienindustrie. Die daraus resultierenden Ausstrahlungseffekte betrugen 2019 insgesamt 28 Milliarden Euro.

DATEN & FAKTEN

Das Jahrbuch "Musikindustrie in Zahlen" steht Ihnen hier als E-Paper zur Verfügung - darin finden Sie die Zahlen und Fakten aus dem Jahr 2019.

Liebe Mitglieder, liebe Branche, liebe Musikinteressierte,

Dezember. Zeit der Rückblicke. Aber auch Zeit, der Branche den Puls zu fühlen. Wie geht es ihr, Ihnen, uns, Ende 2020? Nach einem Jahr, das man sich vor zwölf Monaten nicht im Ansatz hätte vorstellen können…

Was unseren Teilbereich innerhalb der Musikwirtschaft, die Musikindustrie, betrifft, so kann man bei aller Vorsicht sagen: den Umständen entsprechend gut. Natürlich ist klar, dass die Situation des erst- und schwerstgetroffenen Live-Geschäfts und die heftige Betroffenheit vieler Künstlerinnen und Künstler Spätfolgen auch für den Recorded-Bereich haben wird, deren Größenordnung noch nicht absehbar ist. Auch ist klar, dass es in den brancheneigenen Umsätzen Einbußen gab und noch geben wird. Generell steht die gesamte Musikwirtschaft jedoch so solidarisch zusammen, wie ich persönlich es noch nie erlebt habe. Die Gründung des Forum Musikwirtschaft, aktuell bestehend aus BDKV, DMV, LiveKomm, SOMM, VUT und BVMI in diesem Jahr unterstreicht das – eine gute Konsequenz der schwierigen Situation. Wenn wir dieses Bewusstsein für das Einende so erhalten, haben wir als gesamte Branche eine große Kraft.

Doch zurück zu unserer Teilbranche: Das seit Jahren dynamisch wachsende Audio-Streaming hat sich zunächst einmal als Stützpfeiler in der durch die Pandemie ausgelösten Krise erwiesen. Er ist es, der zentral zu unserer wirtschaftlichen Resilienz beiträgt. Die Zahlen für das Gesamtjahr liegen noch nicht vor, mit Blick auf die Halbjahresbilanz lässt sich aber so viel feststellen: Wir sehen einen Wirtschaftszweig, der etwa Dreiviertel seines Gesamtumsatzes online erzielt – und, entsprechend, ein Viertel durch den Verkauf von CDs und Schallplatten. Es ist gerade einmal sechs Jahre her, da war dieses Verhältnis genau umgekehrt: 2014 machten physische Tonträger den Großteil des Umsatzes aus, die CD allein stand für 66,4 Prozent des Geschäfts, „Streaming und Digital Sonstiges“ erlösten in Summe gerade einmal 8,2 (sic!) Prozent. In sehr, sehr kurzer Zeit hat sich also sehr, sehr viel getan. Es ist gelungen, nach 15-jähriger Talfahrt wieder ins Wachstum zu kommen – durch eine klare Diversifizierungsstrategie der Branche, die jedes Medium, jedes Format, jeden Kanal mitdenkt und aktiv bespielt, um Musik zu ihren Fans zu bringen. #VonVinylbiszurCloud. Dabei zeigen neue Player, aktuell zum Beispiel TikTok, dass die Art und Weise, wie Musik gehört und genutzt wird, sich ständig erweitert und verändert. Mehr denn je gilt: Alles bleibt anders, Veränderung ist die neue Kontinuität, das war uns bereits vor der Krise bewusst und deshalb auch längst Teil unserer DNA. Das gilt für Formate und Kanäle ebenso wie für Produktionsweisen und Verbreitungsstrategien oder Abrechnungsmodelle.

Gleichzeitig sehen wir uns jedoch einem Entwurf zur Umsetzung der DSM-Richtlinie gegenüber, der, wie in den vergangenen Wochen auf verschiedenen Wegen artikuliert, für unsere Branche ein Schlag in die Magengrube ist (s. Gastbeitrag in der FAZ vom 12.12.2020). Ein Justizministerium, das dem Wert kreativer Leistungen nicht gerecht wird und sich lieber mit Claims von Internetaktivist*innen assoziiert – mit dem Ergebnis, dass weiterhin die Online-Plattformen die Hauptprofiteure von Kreativleistungen im Netz sind. Das ist schon für sich genommen höchst irritierend. Bei einem Online-Anteil von 75 Prozent am Gesamtumsatz ist es für unsere Branche unternehmerisch absolut inakzeptabel. Es liegen spannende Wochen und Monate vor uns, wir werden nicht lockerlassen, auch wenn es lauter wird.

Wir halten Sie über all das auf dem Laufenden – immer gern auch im persönlichen Austausch. Für unsere Mitglieder gibt es darüber hinaus seit neuestem die im November gestarteten „Music Industry Briefings“ zu vertiefenden Themen, die wir im kommenden Jahr als wichtigen und für beide Seiten erkenntnisreichen Austausch unbedingt fortsetzen werden. Was in den vergangenen Wochen sonst noch passiert ist, haben wir wie immer einmal für Sie zusammengefasst.

Ihnen in dieser besonderen, für nicht wenige auch besonders schwierigen, Zeit sehr herzliche Wünsche für die Weihnachtstage und den Jahreswechsel.

Bleiben Sie gesund.


Ihr

Dr. Florian Drücke
Vorstandsvorsitzender
Bundesverband Musikindustrie e.V.

Dezember 2020