Musik macht Innovation

Musik gibt bei Innovationen den Ton an.

Als die digitale Revolution ihre ersten Schritte machte, ging die Musikindustrie entschlossen mit. Die Offenheit für neue Entwicklungen hat sich gelohnt. Heute gelten die digitalen Geschäftsmodelle mit Musik als leuchtende Vorbilder für andere Branchen.

 

Für jüngere Generationen nur schwer vorstellbar: Als das Internet aufkam, saß man noch vor klobigen Monitoren, die fast so breit waren wie der ganze Schreibtisch, hörte das Modem schrill piepen, rauschen und surren und wartete Minutenlang bis sich einzelne Bilder aufbauten. Während Verlage noch rätselten, ob man mit diesem seltsamen neuen Medium wirklich jemals Geld verdienen könnte, arbeiteten Tech-Firmen bereits an der Umsetzung innovativer Onlineplattformen. Ein regelrechtes Erdbeben löste am 28. April 2003 eine Erfindung aus, die als „revolutionary online music store“ angekündigt worden war: der iTunes Music Store von Apple. Diese Innovation wirbelte den Status quo kräftig durcheinander. Die Fans mussten nicht länger das gesamte Album auf einem Tonträger im Laden kaufen. Sie konnten zum ersten Mal einen Song einzeln erwerben oder sich ihre Lieblingssongs einzeln aus einem Angebot von 200.000 Titeln herauspicken. Ganz einfach digital per Knopfdruck über das Internet. Sekundenschnell. Rund um die Uhr. Und von jedem beliebigen Ort aus.

Die digitale Revolution geht weiter.

Am 23. Oktober 2001 zündete Apple Gründer Steve Jobs die nächste Stufe der digitalen Revolution und präsentierte den iPod, einen handlichen MP3-Player, der bereits damals 1.000 Songs speichern konnte. Die Idee elektrisierte Millionen Musikfans. Etwas mehr als vier Jahre später bekam die Musikrakete neue Schubkraft aus Schweden. Daniel Ek und Martin Lorentzon gründeten Spotify und verhalfen dem Musikstreaming zum Durchbruch. Zum ersten Mal musste man die Musik, die man hören wollte, nicht kaufen oder illegal aus dem Netz herunterladen. Man schloss ein Abo ab und konnte nun ganz legal soviel Musik hören, wie man wollte.

 

Heute bietet der Audio-Streaming-Dienst über 82 Millionen Musiktitel zum Abspielen auf Smartphones, Tablets und PCs an. Mit 456 Millionen Nutzern weltweit, davon 195 Millionen zahlende Abonnenten, ist Spotify äußerst erfolgreich. Von diesem Erfolg profitieren auch die Künstler und die Musiklabel, denn sie werden an den Einnahmen wesentlich beteiligt. Das Musikstreaming ist beliebt wie nie: Im Jahr 2022 haben die Deutschen rund 178 Milliarden Audiostreams abgerufen, wie eine Sonderauswertung von GfK Entertainment in Kooperation mit dem Bundesverband Musikindustrie (BVMI) ergab. Das waren acht Prozent mehr als 2021 (165 Milliarden Audiostreams). Kein Wunder also, dass sich inzwischen auch viele andere Streamingdienste um die Gunst des Publikums bewerben, etwa Amazon Music Unlimited, Apple Music, YouTube Music oder Deezer.  

Den Status quo ständig herausfordern.

An diesem Beispiel wird deutlich, dass die Musikindustrie am Puls der Zeit ist und durch ihre Offenheit und Kooperationsbereitschaft wichtigen Innovationen zum Durchbruch verholfen hat. Damit ist die Musikindustrie ein Vorbild für andere Branchen und ein Vorreiter bei Zukunftsthemen. Der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) setzt sich dafür ein, diesen Vorsprung engagiert und mutig weiter auszubauen. Die digitale Ära bietet der Gesellschaft großartige Möglichkeiten, wenn wir bereit sind immer wieder Neuland zu betreten und den Status quo ständig herauszufordern.