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12. BVMI Kulturkonferenz in Berlin
Wirtschaftsstaatssekretärin Connemann hebt hohe wirtschaftliche Bedeutung der Kreativwirtschaft hervor und strebt den Austausch mit der Branche an /// Musikindustrie mahnt mit Blick auf generative KI, das Urheberrecht nicht aufzuweichen und das Lizenzgeschäft zu stärken
Berlin, 25. Juni 2025 – Im Rahmen der 12. Kulturkonferenz des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) hat Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie und Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand, die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Kreativbranchen hervorgehoben und Dialog angekündigt: „Der Austausch mit dem kreativen Innovationsmotor der deutschen Wirtschaft auf der Kulturkonferenz 2025 ist mir ein Herzensanliegen. Mit rund 2 Millionen Erwerbstätigen und einem Umsatz von über 200 Milliarden Euro gehört die Kreativwirtschaft zu den stärksten Wirtschafts- und Industriebranchen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Kreativwirtschaft auch künftig ihr Wachstums- und Innovationspotenzial zum Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft entfalten und mehren kann.“
Unter der Überschrift „Culture: Back to Business“ diskutierten gestern Vormittag in der ESMT Berlin Vertreter:innen der Kreativwirtschaft und der Politik, was es braucht, um die Wirtschaftskraft der Branche zu erhalten und weiter zu stärken. Die größte Herausforderung in diesem Zusammenhang ist der Umgang mit generativer KI. Victoria Oakley, CEO der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI), betonte im Rahmen der Eröffnung: „Die gute Nachricht ist, dass es hier einen positiven Weg nach vorne gibt, wenn generative KI-Modelle die Nutzung von Musik lizenzieren. Der EU AI Act könnte, wenn originalgetreu umgesetzt, dazu beitragen, dies zu erleichtern.“
EDEL-CEO Dr. Jonas Haentjes, Sprecher der außerordentlichen Mitglieder im BVMI-Vorstand, stellte in seiner Keynote fest: „Künstliche Intelligenz, vor allem auch die generative, durchdringt bereits alles. Dazu komponiert, textet, singt, produziert sie. Gelernt hat sie all dies durch das Training mit von Menschen kreierten Inhalten. Von über 100.000 neuen Songs, die jeden Tag hochgeladen werden, sind inzwischen etwa 20.000 rein durch KI erzeugt, also ohne menschliches Zutun entstanden. Die EU muss handeln und darf sich dabei auch nicht von dem aktuell diskutierten englischen Irrweg irritieren lassen!“
Der BVMI-Vorstandsvorsitzende Dr. Florian Drücke nahm das klare Bekenntnis der Parlamentarischen Staatssekretärin erfreut zur Kenntnis. „Unser Anliegen bei der Wahl des diesjährigen Konferenz-Mottos „Culture: Back to Business“ war, allen das wirtschaftliche Standbein der Kultur- und Kreativwirtschaft deutlich ins Bewusstsein zu rufen. Gerade in einem Umfeld, in dem die Diskussion über die Unterstützung von Kultur sich an vielen Stellen zunehmend auf „Fördern mit staatlichem Geld“ verengt, ist der klare Blick von Frau Staatssekretärin Connemann auf das wirtschaftliche Potenzial unserer Branche und erst recht das deutliche Bekenntnis zum Austausch, den wir bekanntlich für zentral halten, eine sehr gute und wichtige Nachricht. Denn eine Diskussion über gute Rahmenbedingungen ermöglicht letztlich auch innovative Partnerschaften zum Wohle aller Beteiligten.“
Die Wünsche und Erwartungen verschiedener Kreativbranchen an die neue Bundesregierung diskutierten unter der Überschrift „Culture back to Business? Erwartungen der Kreativwirtschaft an die neue Bundesregierung – what’s in for us?“ Christiane Arp, Vorstandsvorsitzende des Fashion Council Germany, Claus Grewenig, Vorstandsvorsitzender des VAUNET, Dr. Jonas Haentjes, CEO EDEL, Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, und Sonia Simmenauer, Präsidentin des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV), moderiert von Mia Heresch.
Das „Werkstattgespräch Regulierung – Wie geht es bei den europäischen Rahmenbedingungen für die Kreativwirtschaft nach dem AI Act weiter?“ führte die regulatorischen Ansätze der neuen Bundesregierung in den relevanten politischen Ressorts zusammen und erörterte, ob und wie sie den Branchenerwartungen gerecht werden. Moderiert von BVMI-Geschäftsführer Recht & Politik, René Houareau, diskutierten Dr. Martin Bittner, Referatsleiter III B 3 – Urheber- und Verlagsrecht im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Evelyn Graß, Referatsleiterin VIA2 – Künstliche Intelligenz im Bundesministerium für Digitales und Staatsmodernisierung und Caroline von Klitzing, LL.M., Referatsleiterin K 11 – Kultur und Recht, Soziale Lage von Kulturschaffenden, Sponsoringbeauftragte/r, Vergabestelle beim Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Das vollständige Programm finden Sie hier.