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Sigrid Herrenbrück
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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"Verantwortung in ökologischer, sozialer und ökonomischer Sicht"

In unserer Rubrik "Industry Voices" kommen Akteur:innen unserer Branche zu Wort. Diesen Monat sprechen wir mit Dr. Jonas Haentjes, CEO von Edel.

 

Herr Haentjes, Sie haben Ende März die Prognose für den Jahresabschluss des Konzerns 2021/2022 noch einmal nach oben korrigiert, das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung! Grund dafür sind unter anderem die positiven Zahlen Ihrer Konzerntochter optimal media. Wie lösen Sie dort die Problematik der weltweit bestehenden Produktionsengpässe rund um das Thema Vinyl?

 

Unsere Fertigungs- und Logistiktochter optimal media kann das Problem des weltweit bestehenden Produktionsengpasses bei Vinyl nicht lösen, aber einen Beitrag dafür leisten, dass die Nachfrage immer besser befriedigt wird. Daher arbeiten wir aktuell auch an der Erweiterung der Kapazitäten für die Vinylfertigung, indem wir die Effizienz der Produktion erhöhen und unseren Maschinenpark weiter vergrößern.

 

Wird sich dieser Engpass – eventuell auch durch den Krieg in der Ukraine – weiter verschärfen oder ist mittelfristig eine Entspannung in Sicht?

 

Wir befinden uns wie so viele in einer äußerst angespannten Lage. Die Beschaffungssituation ist insgesamt sehr schwierig. Seit dem vergangenen Jahr haben wir es mit extrem steigenden Einkaufskonditionen unserer Vorlieferanten zu tun. Und das betrifft alle Rohstoffe, vom Nickel für die Herstellung der Pressmatrizen über das PVC bis hin zu Papier und Kartonage für die Herstellung der Drucksachen und Verpackungen. Nicht zu vergessen die Transportkosten und der besonders starke Anstieg bei den Energiekosten.

 

Hier sehen wir derzeit aktuell keine Entspannung, sondern erwarten leider noch weitere Kostenerhöhungen und Probleme bei den Verfügbarkeiten – und das in allen Bereichen. Hoffentlich wird sich dies in diesem Jahr noch ändern…

 

Vinyl ist bei den Menschen so positiv besetzt wie k(aum)ein anderer Tonträger, das hat eine kleine Umfrage des BVMI gerade ein weiteres Mal bestätigt. Gleichzeitig spielt der Klimaschutz eine zunehmend große Rolle. Wie verbindet Re-Vinyl diese beiden Themen, können Sie das Konzept kurz vorstellen? Und lohnt es sich immer, unabhängig von der Auflage?

 

Mit Re-Vinyl bieten wir unseren Kund*innen eine nachhaltige Produktion von Schallplatten an. Diese werden auf Basis von 100-prozentigem Recyclingmaterial gepresst, das wir aus unserem Ausschuss gewinnen.


Auch für die weitere Ausstattung der Schallplatten gibt es viele nachhaltige Optionen. Dazu gehört zum Beispiel die Verwendung von recyceltem und/oder FSC-zertifiziertem Papier oder Karton für die Herstellung der Etiketten und Verpackungen. Gedruckt wird mit Farben auf Pflanzenölbasis im konventionellen Offsetdruck. Die übliche Cellophanierung kann durch eine Papierbanderole, die zusätzlich bedruckbar ist, ersetzt werden, und auch ein klimaneutraler Versand wird angeboten.
Und ja, es lohnt sich, Vinyl nachhaltig zu produzieren .

 

optimal rückt das Thema Nachhaltigkeit aber nicht nur mit Blick auf Vinyl stark in den Vordergrund. In welchen anderen Bereichen können Sie Kund:innen bei der Herstellung ökologisch nachhaltiger Produkte beraten und unterstützen?

 

Als einer der größten Arbeitgeber in der Mecklenburgischen Seenplatte übernehmen wir durch nachhaltiges Wirtschaften auch Verantwortung in ökologischer, sozialer und ökonomischer Sicht und arbeiten kontinuierlich an nachhaltigen Alternativen und Produktionsmethoden.

 

Unseren Kund*innen stellen wir ein Baukasten-System zur Verfügung, das aufzeigt, welche Optionen sie für die nachhaltige Herstellung Ihrer Datenträger und Printprodukte haben.

 

Für CO2-Neutralstellung der Produkte arbeiten wir zudem mit entsprechenden Organisationen zusammen und unsere Kund*innen können wählen, ob ein regionales Naturschutzprojekt oder ein anderes Klimaprojekt unterstützt werden soll.

 

Im Herbst 2020 haben wir gemeinsam mit dem Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide unser eigenes Projekt „Junge Riesen für die nächsten 100 Jahre“ ins Leben gerufen. Unsere Kund*innen erhalten gegen einen geringen Aufpreis des Auftragswertes ein nachhaltiges Produkt und dieser Beitrag wird dann in die Aufforstung zum klimastabilen Laubmischwald im Naturpark direkt in der Umgebung investiert. Das Angebot wird sehr gut angenommen, seit Projektstart konnten durch das Engagement unserer Kund*innen bereits über 1.100 Bäume gepflanzt werden.