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Sigrid Herrenbrück
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„Den richtigen Sound im richtigen Moment finden“

aptone-Gründer Johannes Giani im Interview über den Einsatz von KI im Sampling Business

Unter Einsatz innovativer KI- und Cloud-Funktionen ermöglicht aptone ein übersichtliches und unkompliziertes Sample Management, das sich vom Upload über die Speicherung und automatische Analyse bis zur Umwandlung von Audiodateien erstreckt. In diesem Featured-Interview spricht aptone-Gründer Johannes Giani über das Potenzial von KI in der Branche, über die Herausforderungen in der Musik-Start-up-Szene und über die Entwicklungen seit der Übernahme durch den Global Player Cyanite.

 

 

Die Beziehung zwischen KI und Musik ist vielschichtig und kann viele Formen annehmen. An welchen Stellen setzt aptone an und erleichtert den Umgang mit und das Produzieren von Musik?

 

aptone ist ein Tool, das die Suche und die Verwaltung von Samples für Musikproduzent:innen dank Cloud und KI vereinfacht. Ein Sample ist eine kleine Audiodatei und wird in Klangkompositionen verschiedenster Art eingesetzt. Dabei verstehen wir darunter nicht nur Passagen aus bestehenden Songs (Sampling), sondern auch Sounds aus Klangbibliotheken (Sample Libraries), bspw. bestehend aus einzelnen Schlagzeug-Samples, mit denen wiederum Drum-Loops programmiert werden können. Musikproduzent:innen besitzen häufig mehrere Giga- bis Terabytes solcher Samples, abgelegt auf Festplatten, USB-Sticks, CDs und anderen Speichermedien. Den richtigen Sound im richtigen Moment zu finden, ist aufgrund der Masse oft eine Herausforderung und manchmal sogar frustrierend. Anstatt den kreativen Moment zu nutzen, suchst du am Ende nach der Nadel im Heuhaufen. Genau das haben uns auch verschiedene Musikproduzent:innen gespiegelt. Wir haben herausgefunden, dass bis zu 40% der Zeit mit der Suche nach Sounds verbracht wird. Und genau hier setzt aptone an und unterstützt Artists als Enabler – weniger als Replacement, um auf die Eingangsfrage zurückzukommen.

 

Wie funktioniert die Katalogisierung von Samples in aptone? Welche Möglichkeiten gibt es für Musikunternehmen bzw. Rechteinhaber:innen und Artists, um mit aptone zu arbeiten?

 

Zum einen ist aptone der Ort, an dem alle Samples gebündelt werden. Dank des cloud-basierten Ansatzes wird der Zugriff auf die persönlichen Samples von überall auf der Welt ermöglicht. Zum anderen haben wir eine KI entwickelt, die jedes einzelne Sample beim Upload in die Cloud analysiert. Im Sample werden Muster erkannt, die uns mehr über den Instrumententyp und sogar den Klangcharakter verraten. Zum Beispiel erkennen wir, ob es sich um einen Schlagzeug-Sound handelt, ob der Klang eher lang oder kurz, verzerrt oder clean klingt. Diese Metadaten werden in aptone gespeichert und mit diesen Informationen können User ihre Samples viel schneller und einfacher auffinden.

 

aptone ist als junges Tech-Start-up in der Musikbranche angesiedelt. Welche Herausforderungen sind Dir in der Gründungs- und Entwicklungsphase von aptone begegnet?

 

Angebote wie das BVMI-Music Founders' Breakfast oder dieses Interview sind gut – und könnten gleichzeitig weiter forciert werden. Ich persönlich finde den Austausch sehr wichtig und als Start-up, das während der Corona Pandemie gegründet wurde, war das Netzwerken sicherlich eine Herausforderung. Auch im weiteren Verlauf war es für uns schwierig, die richtigen Kontakte zu knüpfen, die uns bei der Entwicklung von aptone als B2C-Produkt weiterhelfen konnten. Auch wenn wir als Standort Deutschland mit Native Instruments, Ableton, Steinberg und vielen weiteren namhaften Unternehmen in der Vergangenheit Standards gesetzt haben, kommen die Treiber von Innovation im B2C-Sektor aktuell vorrangig aus den USA, Asien und Skandinavien + Baltikum.

 

Wie hat sich aptone seit dem Anschluss an Cyanite verändert? Welche Entwicklungen brachte das Zusammenkommen mit einem internationalen Player?

 

Mit der Übernahme durch Cyanite haben wir aptone so, wie es war, eingestellt. Statt das Produkt unverändert als B2C-Produkt direkt für Musikproduzent:innen anzubieten, fokussieren wir uns nun stärker auf den B2B-Use-Case. Das Echo auf unsere Pressemitteilung war sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kundenbasis von Cyanite sehr positiv. In nur wenigen Wochen gab es mehrere Anfragen internationaler Musikunternehmen und vor ein paar Tagen haben wir sogar ein großes amerikanisches Medienunternehmen als neuen Kunden gewonnen, das sowohl kommerzielle Musik als auch Samples anbietet. Das bestärkt uns, dass der neue B2B-Ansatz sowie der Zusammenschluss mit Cyanite genau der richtige Weg hin zu einem breiteren Netzwerk und der Erschließung neuer Use-Cases ist.

 

What’s next? Welche Themen und Entwicklungen in der Branche stehen aktuell im Fokus bei aptone?

 

Die Essenz von Cyanite und aptone sind im Grunde gleich: die richtige Musik bzw. das richtige Sample zur richtigen Zeit anzubieten. Was wir heute sehen, ist eine nie dagewesene und zum Teil völlig abstrakte Menge an neuer Musik, auch ausgelöst durch generative KI. Letztere ist dabei nicht das Problem – vielmehr die Kuration dieser Massen an Musik. Um so essenzieller ist es, eine Technologie in der Hinterhand zu haben, mit der wir auf diese Trends reagieren und sogar neue Impulse setzen können. Da sich die Technologien von Cyanite und aptone in vielen Punkten überschneiden, können wir aus den gemeinsamen Learnings schöpfen und die nächste Generation an Lösungen entwickeln, um gemeinsam mit unseren Kunden die Musikindustrie und Musiksuche von morgen zu gestalten.

 

 

 

Weitere Informationen zu aptone finden sich auf der offiziellen aptone-Webseite.